Herzfrequenzvariabilität – HRV

Herzfrequenzvariabilität (HRV): evidenzbasierte Diagnostik

Der schnelle und direkte Nachweis von effektiven Therapien auf das vegetative Nervensystem setzt voraus, dass diese Verfahren zum einen wissenschaftlich validiert, schnell und einfach durchzuführen und von Therapeut und Patient gleichermaßen leicht verständlich sind. Von großem Vorteil wäre es außerdem, wenn sowohl schulmedizinische als auch naturheilkundliche Therapieverfahren unmittelbar (auch schon nach einer Anwendung) auf ihre Wirksamkeit überprüft werden können (Therapiekontrolle). Ein globaler, weltweit anerkannter und aussagekräftiger Parameter für die Regulationsfähigkeit des vegetativen Nervensystems ist die Herzfrequenzvariabilität (HRV).

Die Herzfrequenzvariabilität, auch Herzratenvariabilität genannt, wird durch eine HRV-Messung aufgezeichnet und anschließend durch die HRV-Software ausgewertet. Bei der HRV-Messung werden die Zeitabstände von Herzschlag zu Herzschlag gemessen. Die Daten werden mit verschiedenen mathematischen Verfahren analysiert und in Grafiken dargestellt.

Herzfrequenzvariabilität (HRV)

Bei der Datenanalyse unterscheidet man zwischen:

  • zeitbasierten (time domain)
  • frequenzbasierten (frequence domain)
  • nicht linearen Analysemethoden

Die komplizierten Berechnungen werden in einfachen und verständlichen Grafiken dargestellt, das ist besonders wichtig für das bessere und schnellere Verständnis der Zusammenhänge zwischen Sympathikus und Parasympathikus.

Es gibt umfangreiche wissenschaftliche Studien über die Zusammenhänge von Herzfrequenzvariabilität und der Entstehung bzw. Fortentwicklung von Krankheiten wie Diabetes, Burnout, COPD, chronischer Bronchitis, Asthma, Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Fibromyalgie, Polyneuropathie, Alzheimer, Parkinson, Tinnitus und viele andere.

Die wissenschaftliche Datenlage zur Herzfrequenzvariabilität ist mittlerweile so umfangreich und valide, dass die HRV-Messung in den nationalen Versorgungsleitlinien als Basisdiagnostik sowie in verschiedenen Leitlinien der Krankenkassen bei unterschiedlichen Fachrichtungen grundlegend verankert ist.