Grundlagen Sauerstoff

Sauerstoff ist seinem Anteil von ca. 21 % in der Luft für uns lebensnotwendig. Da der Sauerstoff vom Körper nicht gespeichert werden kann, müssen wir fortwährend atmen. Sauerstoff kommt in der Natur hauptsächlich als Molekül aus zwei Atomen (O2) vor. 75 % des eingeatmeten Sauerstoffs aus der Luft kann unser Körper nicht aufnehmen, nur 25 % des Sauerstoffs aus der Luft werden unter optimalen Bedingungen aufgenommen und genutzt.

  • Ca. 21 % Sauerstoffgehalt hat die Luft
  • Ca. 5,25 % werden vom Körper unter optimalen Bedingungen aufgenommen und ans Hämoglobin gebunden (= 1/4)
  • Ca. 15,75 % werden ungenutzt wieder ausgeatmet (= 3/4)

Wieviel Sauerstoff ist im Körper von den Zellen und Organen nutzbar?

  • 98 % Sauerstoff im arteriellen Blut, gebunden an das Hämoglobin, ist normal. Bei Männern etwa 20,4 ml/dl und bei Frauen ca. 18,8 ml/dl
  • Nur etwa 5 ml/dl werden im Körper von den Zellen und Organen verbraucht. Das ist der Unterschied zwischen arterieller und venöser Sauerstoffsättigung
  • Das bedeutet: Maximal 25 % des verfügbaren Sauerstoffs werden im Körper von den Zellen, Organen und Geweben genutzt

Sauerstoff und seine Energiezustände

Sauerstoff kann je nach Energielevel reaktionsträge oder reaktionsfreudig sein. Ein Beispiel verdeutlicht den Begriff, was reaktionsträge und reaktionsfreudig bedeutet: Wasser ist chemisch gesehen immer H2O – ob es warm oder kalt ist. Zucker oder Salz lässt sich bekanntlich in warmem Wasser besser lösen als in kaltem Wasser. Warmes Wasser hat einen höheren Energiezustand als kaltes Wasser. Genauso kann auch Sauerstoff reaktionsträge und reaktionsfreudig sein.

Der uns umgebende Luft-Sauerstoff ist reaktionsträge (Triplett-Sauerstoff = 3O2) und muss vom Körper fortwährend selbst aktiviert werden, um reaktionsfreudig (Singulett-Sauerstoff = 1O2) zu werden, damit er überhaupt chemische Verbindungen eingehen kann.

Energieproduktion im Körper durch Sauerstoff

Außer bei Notfällen, in der Intensivmedizin oder bei schweren Lungenerkrankungen wie z. B. COPD, Lungenfibrose, Lungenemphysem oder Lungensarkose gelangt meist ausreichend Sauerstoff aus der Luft über die Lunge ins Blut (=äußere Atmung). Dies kann sehr einfach mit einem sogenannten Pulsoximeter (Fingerclip) gemessen werden. Werte von 96 % bis 98 % sind ein Zeichen dafür, dass Sauerstoff ausreichend im Blut gesättigt ist. Eine vermehrte Zufuhr von Sauerstoff ergibt biologisch hier also keinen Sinn, da das Blut bereits maximal mit Sauerstoff gesättigt ist.

Die Ursache vieler Störungen liegt in der Verwertung des Sauerstoffs innerhalb der Zellen in den Mitochondrien. Wenn der eigentliche Verbrennungsprozess nicht mehr optimal abläuft, entsteht wie bei einem Automotor weniger Energie (ATP = Adenosintriphosphat) und gleichzeitig vermehrt Schadstoffe (Freie Radikale) und die Lebensdauer der Zellen/Mitochondrien sinkt. 

Dem Körper vermehrt Sauerstoff zuzuführen, ist nicht die Lösung! Wenn bei einem Auto der Motor schlecht eingestellt ist, macht es keinen Sinn, mehr Benzin in den Tank zu gießen. Der Motor, speziell die Verbrennungsprozesse, müssen wieder optimal funktionieren.